Südafrikanische Investmentgesellschaft Brait übernimmt New Look

Von

Jean-Paul Leroy

Veröffentlicht am
18.05.2015

Die britische Bekleidungsmarke New Look wechselt den Besitzer. Die südafrikanische Investmentgesellschaft Brait, deren Hauptaktionär der südafrikanische Mogul Christo Wiese ist, übernimmt für 780 Millionen Pfund (über 1 Milliarde Euro) 90 Prozent des Kapitals. Brait kauft im Wesentlichen die Beteiligungen der Investmentfonds Apax und Permira auf. Das verbleibende Restkapital liegt in den Händen der Familie des Gründers und Geschäftsführers Tom Singh sowie der Geschäftsleitung.

Für Brait handelt es sich um die zweite bedeutende Operation in Großbritannien, nach der Übernahme einer 80-Prozent-Beteiligung an der britischen Fitnessstudiokette Virgin Active für 900 Millionen Euro im vergangenen April.
 
Christo Wiese interessierte sich seit geraumer Zeit für eine Investitionsmöglichkeit im europäischen Modegeschäft. Laut Telegraph gründete er Ende 2014 bereits eine Discounter-Modekette für Mütter und Kinder in Großbritannien.

Brait verfügt insbesondere seit dem jüngsten Verkauf seiner südafrikanischen Textilkette Pepkor an das ebenfalls südafrikanische Unternehmen Steinnhoff International über umfangreiche Finanzreserven.
 
New Look stand seit längerer Zeit zum Verkauf. 2010 wurde sogar ein IPO in Betracht gezogen, jedoch aufgrund der schwierigen Börsensituation nicht umgesetzt. Vor kurzem wurde zudem der chinesische Fonds Fosun als möglicher Übernahmekandidat gehandelt.
 
New Look verfügt über rund 800 Verkaufsstellen, 570 davon befinden sich in Großbritannien. Das Unternehmen ist in 21 weiteren Ländern vertreten (hauptsächlich jedoch in Deutschland, Frankreich, Polen und China).

In Frankreich verfügt die Marke über 30 Verkaufsstellen, die jüngste Adresse befindet sich in Marseille. Bis 2014 besaß New Look die französische Modekette Mim, die sie jedoch im vergangenen Jahr veräußerte.
 
In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahrs 2014/2015 (Stichtag: 27. Dezember 2014) verzeichnete New Look einen Umsatz in Höhe von 1,5 Milliarden Euro, das sind 2,9 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode.