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09.02.2021
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Taschen feiert Pucci als Meister der Prints

Veröffentlicht am
09.02.2021

Die Erfolge, die er mit seinen Kleidern und prächtigen Kostümen gefeiert hat, lagen wohl zuletzt auch darin begründet, dass es ihm gelang, die modische Emphase der Italiener mit der Philosophie von amerikanischer Sportswear zusammenzubringen: Emilio Pucci – Marchese di Barsento, Sportler, Abenteurer, Trendsetter, Entrepreneur und noch vieles mehr.

Jeder Band hat ein eigenes Coverdesign – das jeweils einem Originalmuster aus den Pucci-Archiven entspricht. - TASCHEN


Die Geschichte von Pucci ist ein modernes Epos mit Wurzeln in der italienischen Renaissance. In den frühen 1950er-Jahren fanden sich betuchte Feingeister, Erbinnen und Leinwandstars in seiner Boutique auf Capri ein, um dort seine Hosen, Seidenschals und luftigen Kombinationen zu erstehen.

Ende der 50er trugen Jacqueline Kennedy und Marilyn Monroe seine Kreationen, und Mitte der 60er-Jahre war das Label synonym mit dem aufwendigen Lifestyle des internationalen Jetset.

Emilio Pucci mit Tochter Laudomia 1986 im Palazzo Pucci in Florenz. - Emilio Pucci Archive, Florence


Aus dem Familienbetrieb mit einem winzigen Laden auf der legendären Ferieninsel wurde ein internationales Luxus-Label und die erste italienische Prêt-à-Porter-Marke mit weltweit 50 Boutiquen und 300 weiteren, ausgewählten Handelsflächen – sogar Skimode gab es irgendwann von Pucci.

Pucci gilt bis heute als eine der ersten Marken mit eigenem Logo und Vorreiter der Diversifizierung in Wohnen, Sportkleidung und Accessoires. Frei fließende, leichte Stoffe, Pop-Art-Designs und eine neue Farbpalette hielten Einzug in die Damenmode. Emilio Pucci selbst entwickelte die Web- und Drucktechniken permanent weiter.

Der Band ermöglicht einen geradzu kaleidoskopartigen Einblick in die Welt der Pucci-Prints. - TASCHEN


Der für seine opulenten Design- und Kunstpublikationen bekannte Kölner Taschen Verlag feiert Pucci nun in einer Updated Editon. Die aktualisierte Neuausgabe im 448-Seiten starken XL-Format erscheint Mitte Februar und vereint Hunderte von Fotos – darunter ca. 60 neue Aufnahmen sowie seltenes Material aus dem Archiv der Emilio-Pucci-Stiftung.

In einem fundierten Porträt stellt die renommierte New Yorker Modejournalistin Vanessa Friedman dazu die Leistungen Emilio Puccis in den Kontext der Modegeschichte und bietet Einblick in die bemerkenswerte Pucci-Dynastie.

Model Lia Pavlova 2018 in einer Pucci-Kreation. - Alessio Bolzoni


Als Co-Autorin des Bandes kommt Alessandra Arezzi Boza (seit 2001 Kuratorin der Pucci-Stiftung) zu Wort. Herausgeber ist Armando Chitolina, Design-Berater und Art-Director für Vogue Italia und L'Uomo Vogue.

Die kaleidoskopartige Hommage an das florentinische Modehaus Pucci und seinen außergewöhnlichen Gründer besticht mit seinen beeindruckenden Archivfotos, Skizzen und wunderbar stimmungsvollen Ephemera.

Die Neuausgabe schafft es, die raffinierte Eleganz, Dramatik und Innovation einer unverwechselbaren Marke souverän einzufangen.

Schauspielerin Goya Toledo 2012 in einem Seidenkleid von Pucci. - Bernardo Dora/ELLE


Jeder Band hat ein eigenes Coverdesign – das jeweils einem Originalmuster aus den Pucci-Archiven entspricht – und ist in ausgewählten bedruckten Stoffen aus der Emilio-Pucci-Kollektion eingebunden.

So ist dem Taschen Verlag optisch wie inhaltlich erneut ein mehr als opulenter Band gelungen, der aus Modegeschichte ein echtes Schmuckstück zwischen zwei Buchdeckeln macht.

Emilio Pucci besaß neben seiner Leidenschaft für Frauen ein visionäres Stilempfinden. Er hatte Blick des Ästheten zu einem Modelabel geformt, das nachfolgende italienische Designer wie Dolce & Gabbana und Gianni Versace ebenso beeinflusste wie Diane von Fürstenberg.

Besticktes Seidenhemd von Pucci aus der Frühjahr/Sommerkollektion 2018. - Leo Faria/ELLE Brazil


In den 70er Jahren lag die Marke zunächst brach, bis ein Revival in den 80ern und der erste große Vintage-Hype sie weltweit wieder in die First Row katapultierten.

Aus gesundheitlichen Grünen musste Emilie Pucci sich Ende des Jahrzehnts zurückziehen. Seine Tochter Laudomia übernahm das Ruder und Designer wie Christian Lacroix entwarfen für das florentinische Modehaus.

2000 übernahm LVMH Moët Hennessy und gliederte die Modemarke in den Luxusgüterkonzern ein. Dennoch konnte Pucci sich sein Image und das ästhetische Markenprofil bewahren, das Emilio Pucci aufgebaut hatte. Vogue-Legende Diane Vreeland nannte es schlicht "göttlich italienisch".

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Pucci. Updated Edition. Vanessa Friedman, Alessandra Arezzi Boza,
Armando Chitolina.
Hardcover, 36 x 36 cm, 5,45 kg, 448 Seiten
ISBN 978-3-8365-8276-6 (Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch).

Weitere Informationen gibt es auf der Verlags-Website unter der URL www.taschen.com/pages/de/catalogue/fashion/all/08106/facts.pucci_updated_edition.htm.  

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