Ten c setzen auf organisches Wachstum mit deutschen Wholesale-Partnern

Von

Rüdiger Oberschür

Veröffentlicht am
13.03.2023

Das italienische Outerwear-Label Ten c kommt auf dem deutschen Markt voran. Seit 2020 hat sich die Zahl der Wholesale-Partner im Premium- und Luxusbereich auf 15 erhöht. Darunter Breuninger und Braun Hamburg und Plattformen wie Stylight. Europaweit sind Department Stores wie Corso Como, Tom Grey Hound und Ssense dabei. Auf allen anvisierten Märkten ist das Label zuletzt um rund 20 Prozent gewachsen, wie Sales Director Luca Ferrari im Gespräch mit FashionNetwork.com berichtet. 

"Auf kommerzieller Ebene wächst Ten c in Deutschland seit fünf Saisons. Das ist für uns das Wichtigste. Wir versuchen, die Anzahl der Türen, heute etwa 15, nicht zu erhöhen, sondern bestehende Kunden zu vergrößern, denn es ist eine Vertriebsstrategie, die sich auszahlt viel, sowohl in der Sell-In- als auch in der Sell-Out-Phase", so Ferrari. 

Bestehende Wholesale-Partner sind bei der Erhöhung des Order-Volumens derzeit sogar auf 15 bis 20 Prozent limitiert. "So garantieren wir einen sehr organischen Verkauf im Retail", erklärt Ferrari. Die Anzahl der Wholesale-Partner soll mittelfristig 20 nicht überschreiten, um die Marke bestmöglich zu repräsentieren. Besonders positiv sei für ihn, dass Ten c in Deutschland gerade beim jüngeren Publikum auf großes Interesse stoße. Die Preislagen der Jacken rangieren zwischen 550 und 1.100 Euro. Zu den Kollektionen gehört mittlerweile auch Apparel wie Chinos, Workwear-Baggys, Over-Shirts und Sweater.  

Ten c wurde 2010 von Alessandro Pungetti und Paul Harvey gegründet. 2018 folgte der Startschuss auf dem deutschen Markt. Der Italiener Pungetti und der Brite Harvey, ehemaliger Stone-Island-Designer, arbeiteten bereits als Kreativdirektoren von C.P. Company zusammen. Ten c ist für sie "ein Herzensprojekt". Der Label-Name ist ein Akronym von "The Emperors New Clothes". Aus dem Andersen-Märchen "Des Kaisers neue Kleider", ziehen Pungetti und Harvey bis heute die Inspiration für das Markenkonzept. 

​Das Label ist Teil der FGF Industry Group von Enzo Fusco. Neben italienischem Tailoring beeinflusst die japanische Textilherstellung die DNA der Brand, worauf das rote Logo von Ten c Bezug nimmt. Es geht auf das Blütensiegel Japans zurück, dem kaiserlichen Kikumon-Siegel. Der speziell für Ten c hergestellte Original Japanese Jersey (OJJ), von Designer Paul Harvey schlicht "The Fabric" genannt, bildet die Grundlage für die Kollektionen der Marke. 

Das spezielle OJJ-Material für die Parkas und Herrenjacken wird schließlich in Italien geschnitten und gefärbt. Ist der verwendete Jersey anfangs leicht steif, wird er beim Tragen weicher und passt sich dem Körper an. Mit der Zeit entsteht ein Used-Look, der mit einer Patina die Jacke personalisiert.

Für Herbst/Winter 2023/24 setzen Harvey und Pungetti ihr Hybridisierung-Konzept fort. Halbedelsteine dienen als Ausgangs-Inspiration. Sie geben den Anstoß für die Auswahl der Farben, die um Grautöne kreisen – wie etwa der grau-braune Farbton des Achaten oder das helle Grün-Blau des Amazonit, bis hin zum tiefen Schwarz des Obsidians. 

OJJ, der ikonische Stoff der Kollektion, ist auch durch das Hybrid-Thema beeinflusst und wird interpretiert durch inspirierende Farben und neue Materialien wie "Nylon Silver Laminated". Dazu werden drei neue OJJ 12 oz. Modelle präsentiert: der Windproof Anorak in Smock Navy, der von einem Kleidungsstück der britischen Armee inspiriert. Dazu kommt die Neuinterpretation des klassischen Rider Coat, der auf die britische Motorradbekleidung der 1930er Jahre zurückgeht sowie der L-Motorcycle-Parka. 

Daune ist ein zentraler Bestandteil der kommenden Herbst-/Winterkollektion. Außerdem stellt Ten c in der nächsten Saison ein neues Material vor: Silver Laminated Nylon mit OJJ-Kontrasten. Die stückgefärbte Nylon Crinkle Combo, bei der die OJJ-Details lasergeschnitten und im Ultraschallverfahren zusammengesetzt werden, wird dazu in neuen Mustern und Farben präsentiert. 

Was im Laufe des Jahres noch von Ten c zu erwarten ist, darüber will Sales Director Ferrari nichts konkretes sagen. Doch es sei einiges: "Wir arbeiten an allen Fronten, von der Kommunikation über die Kollektion bis hin zu Co-Branding-Aktivitäten, Retail-Aktivitäten und einigen 'Bomben', die wir aus Aberglauben jetzt nicht enthüllen wollen", so Ferrari.