Veröffentlicht am
04.03.2022
Lesedauer
2 Minuten
Herunterladen
Artikel herunterladen
Drucken
Textgröße

Textil+Mode: Rekordkosten belasten Hersteller

Veröffentlicht am
04.03.2022

Rekordkosten auf breiter Front belasten die deutsche Textil- und Modeindustrie. Das macht der Gesamtverband Textil+Mode in einer aktuellen Mitteilung deutlich. Demnach habe die deutsche Textil- und Modeindustrie noch nie in ihrer Geschichte mit so vielen gleichzeitig stattfindenden Preisexplosionen zu kämpfen gehabt – von Rohstoffen über Frachtkosten bis hin zu den Energiepreisen.

Verbandsgeschäftsführer Dr. Uwe Mazura warnt vor weiter steigenden Kosten. - textil+mode


Die rund 1 400 zumeist mittelständischen Unternehmen schauten deshalb mit Sorge in die Zukunft. Laut einer aktuellen Befragung des Gesamtverbandes kämpft rund die Hälfte der Unternehmen sowohl bei Material- und Rohstoffkosten als auch bei den Kosten für Brennstoffe wie Gas mit Preissteigerungen im zweistelligen Bereich. 

Zehn Prozent der Unternehmen haben im vergangenen Jahr über die Hälfte mehr für Brennstoffe bezahlt und ein Ende der Preisspirale ist nicht in Sicht. Hinzu kommen die neuen Unsicherheiten durch den Angriff Putins auf die Ukraine und die wirtschaftlichen Folgen des Krieges in der Ukraine.

"Unsere Unternehmen waren gerade erst mit vorsichtigem Optimismus ins neue Jahr gestartet und hatten gehofft, die teilweise dramatischen wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie in diesem Jahr überwinden zu können. Diese Hoffnungen haben sich mit dem Krieg gegen die Ukraine zerschlagen. Die brutale Aggression, das unerträgliche Leid und das sinnlose Blutvergießen berühren uns alle zutiefst. Wir sind geschockt und leiden mit den Menschen in der Ukraine und denjenigen auf der Flucht",  sagt Uwe Mazura, Hauptgeschäftsführer Textil+Mode.

Auch wirtschaftlich rechnet der Gesamtverband mit heute noch nicht absehbaren Folgen für die Branche. Zentral sind für viele Hersteller die Energiepreise, die kaum noch eine wettbewerbsfähige Produktion in Deutschland ermöglichen.

"Wir appellieren nachdrücklich an die Bundesregierung, eine spürbare Entlastung bei den Energiepreisen auf den Weg zu bringen. Die Abschaffung der EEG-Umlage ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Viele mittelständische Industrieunternehmen drohen unter der Kostenlast für Gas und Strom zusammenzubrechen", so Mazura.

Im vergangenen Jahr konnten die Unternehmen der deutschen Textil- und Modeindustrie zwar ein moderates Umsatzplus von etwa 5,5 Prozent verbuchen. Damit dürften viele Firmen nach dem Absturz durch die Corona-Pandemie aber noch längst nicht aus der Krise sein. Mode und Bekleidung konnten ihre Umsätze um drei Prozent steigern, nach einem Minus von 19 Prozent im Vorjahr ist Bekleidung damit aber noch längst nicht wieder auf dem Niveau vor der Corona-Pandemie. Textil legte im vergangenen Jahr um 6,9 Prozent bei den Umsätzen zu und befindet sich mit einem Vorjahresminus von 6,7 Prozent wieder knapp unter Vorkrisenniveau. Dabei stiegen vor allem die Umsätze außerhalb Europas. Etwa 40 Prozent ihrer Umsätze macht die Branche im Export.

 

Copyright © 2024 FashionNetwork.com Alle Rechte vorbehalten.