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16.04.2020
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Textilhandel: Begrenzte Ladenöffnung macht Innenstädte unattraktiv

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16.04.2020

Der Textilhandel hat scharfe Kritik an der Entscheidung von Bund und Ländern geübt, zunächst nur Läden bis zu einer Größe von 800 Quadratmetern zu öffnen. "Das ist eine willkürliche Entscheidung, um zu verhindern, dass die Städte attraktiv sind", sagte der Präsident des Handelsverbandes Textil (BTE), Steffen Jost, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. "Die Politik will verhindern, dass die Leute in die Stadt gehen. Das ist wahrscheinlich gelungen."

BTE Präsident Steffen Jost - BTE


Jost, der selbst als Unternehmer fünf Modegeschäfte mit Verkaufsflächen von 3000 bis 5400 Quadratmetern betreibt, betonte, die Entscheidung schade nicht nur den direkt Betroffenen. Auch kleine Händler würden darunter leiden. Denn dadurch, dass die großen Kundenmagneten geschlossen blieben, werde es auch ihnen an Kundschaft fehlen.

Der Händler hält die Sorgen der Politik vor einem Kundenansturm in den Innenstädten für übertrieben. "Wir haben so oder so eine Konsumkrise. Die Menschen werden eh nicht in die Läden strömen", sagte er. Für die von der Verlängerung der Ladenschließung betroffenen Textilhändler sei die Situation schlimm.

"Jeder Tag, den wir zu haben, fehlt beim Verkauf unserer verderblichen Ware. Das ist Wertvernichtung. Denn wir werden im Mai keine Strickwaren und keine Jacken mehr verkaufen. Da geht die Nachfrage schon in Richtung Hochsommerware."

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