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Reuters
Übersetzt von
Felicia Enderes
Veröffentlicht am
14.05.2021
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Tod's zieht weitere Annäherung mit LVMH in Betracht aber verneint laufende Gespräche

Von
Reuters
Übersetzt von
Felicia Enderes
Veröffentlicht am
14.05.2021

Das angeschlagene italienische Modeunternehmen Tod's könnte seine Verbindungen zu LVMH weiter verstärken, allerdings gebe es keine laufenden Gespräche und es sei keine Entscheidung getroffen worden, wie ein hochrangiger Tod's Manager mitteilte. Zuvor hatte der französische Riese seine Beteiligung an der Gruppe erhöht.

Tod's - Herbst/Winter 2021 - Womenswear - Mailand - © PixelFormula


Die Ankündigung der Erhöhung der Beteiligung des Branchenführers LVMH an Tod's auf 10 % im letzten Monat hat die Gerüchteküche angeheizt, dass LVMH der italienischen Marke zu einem Relaunch verhelfen und sie schließlich übernehmen könnte.

Tod's CFO Emilio Macellari sagte den Analysten in einer Telefonkonferenz nach der Veröffentlichung der Ergebnisse, dass die beiden Konzerne "die gleiche Sprache sprechen" und weiter zusammenarbeiten könnten, sowohl in industrieller als auch in kommerzieller Hinsicht, wobei er zum Beispiel die Möglichkeit einer gemeinsamen Nutzung von Flächen in Einkaufszentren anführte.

"Es ist durchaus möglich, dass wir in Zukunft etwas zusammen machen können", sagte er. Dennoch versuchte er, die Erwartungen an eine baldige Ankündigung zu dämpfen, indem er hinzufügte: "Es gibt nichts, was bereits entschieden oder mit LVMH besprochen wurde."

Diego della Valle, Chairman und Gründer von Tod's, war in den vergangenen zwei Jahrzehnten Board Director bei LVMH und ist eng befreundet mit LVMH Milliardär Bernard Arnault, der sein Imperium durch eine Reihe von Übernahmen aufgebaut hat.

Tod's meldete eine Erholung der Umsätze im ersten Quartal, die im Vergleich zum Vorjahr ohne Währungsschwankungen um 19 % stiegen. Diese Entwicklung wurde durch einen 142-prozentigen Umsatzsprung in China angetrieben – die erste Region, die von der Coronavirus-Krise betroffen war, aber auch die erste, die Geschäfte wieder öffnete und Reisebeschränkungen lockerte.

Der Gesamtumsatz für den Zeitraum lag mit 178,7 Mio. Euro leicht über den Analystenprognosen von 168 Mio. Euro, aber immer noch unter der Marke von 216 Mio. Euro, die im ersten Quartal 2019 erreicht wurde.

Der Umsatz sank in Amerika um 15 % und verzeichnete auch in Europa, wo in der ersten Hälfte dieses Jahres neue Lockdowns verhängt wurden, einen zweistelligen Rückgang.

Im vergangenen Jahr sorgten die Folgen der Pandemie für einen Umsatzrückgang von fast einem Drittel bei Tod's – eine der schlechtesten Performances in der Branche und das fünfte Jahr in Folge mit sinkenden Jahresumsätzen für den für seine Loafer bekannten Konzern.

Die Aktien der Gruppe erholten sich jedoch und stiegen in nur etwas mehr als einem Monat um 57%. Grund hierfür waren neben dem Anteilserwerb durch LVMH auch die Nachricht vom Eintritt der italienischen Influencerin Chiara Ferragni in den Aufsichtsrat – eine Entscheidung, die laut Macellari u. a. dazu dienen soll, jüngere Kunden zu gewinnen.

Macellari sagte, dass die Gruppe zuversichtlich sei, die Konsensprognose von 741 Millionen Euro Umsatz in diesem Jahr zu erfüllen, was einer Steigerung von 16% gegenüber dem letzten Jahr entspräche.

"Es ist absolut machbar", so der CFO.

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