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Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
12.09.2022
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Tommy Hilfiger enthüllt Quinn-Collaboration 'Factory' unter strömendem Regen

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
12.09.2022

Frau Holle war Tommy Hilfiger am Sontag definitiv nicht wohlgesinnt, doch die Musen sangen ihr betörendes Lied zur Begleitung der regennassen Show am Ufer des East River in New York.

Den Höhepunkt der Show bildete die jüngste kluge Partnerschaft der Marke mit dem britischen Mode- und Druckdesigner Richard Quinn. Dazu servierte Tommy Hilfiger eine Signature-Kollektion mit einem brandneuen Logo, gestaltet vom Künstler Fergus Purcell.


Tommy Hilfiger - Frühjahr/Sommer 2023 - Womenswear - New York - © PixelFormula



"In meiner Schulzeit sammelte ich große Oversize-Tartanhemden von Tommy Hilfiger. Ich hatte eine ganze Menge davon. Das macht eine schöne Querverbindung", erklärte Richard Quinn in einer Preview vor der Show. Diese wurde zusammen mit Tommy Hilfiger im Hauptsitz des amerikanischen Designers an der Madison Avenue organisiert.

Quinns Schottenkaro-Muster in den Designs hätten zu Johnny Rotten gepasst. Der Designer arbeitete für die jüngste Collaboration eng mit dem Kreativteam von Tommy Hilfiger zusammen.

"Ich liebe die Mischung aus Punk, Uni-Look, Sportler und Cheerleader", lachte Hilfiger. Viele der Looks der Kollektion wiesen zudem Purcells neues Logo auf.

Quinn beschäftigt ein kleines, emsiges Team mit fünf Mitarbeitenden und erstellt seine Prints intern. Er beliefert auch andere Marken mit seinen bedruckten Stoffen. Dabei stützt er sich auf ihre eigenen Skizzen, die digitalisiert und auf zwei Meter breite Stoffbahnen aufgedruckt werden.

"Farben und Drucke haben mir schon immer gefallen, auch die Idee, eigene Textilien zu gestalten, wie Jacquards. Oder einen einfachen Stoff zu verwenden, und daraus etwas wirklich sehr luxuriöses zu machen", erklärte der Designer.


Tommy Hilfiger - Frühjahr/Sommer 2023 - Womenswear - New York - © PixelFormula



Quinn wuchs als Sohn zweier irischer Immigranten auf und zog internationale Aufmerksamkeit auf sich, als er den ersten Queen Elizabeth II Modepreis gewann, der ihm von der verstorbenen Königin in London überreicht wurde.

Auf Anfrage erklärte Quinn, dass die für die London Fashion Week geplante Abendshow am kommenden Sonntag auf den Montag, 19. September verschoben wird, um nicht mit der Beerdigung zusammenzufallen.

Tommy Hilfigers Entwürfe spielten mit dem neuen Logo und mit Neuinterpretationen klassischer Archiv-Elemente. Die Silhouette war umfangreich, von den Jacken und großartigen Logomania-Parkas mit nachhaltiger Kunstdaune bis hin zu Oversized-Chinos.

"Wir wollten einen großen offenen Rahmen, um ein großes Set bauen zu können, und davon gibt es in Manhattan nicht viele. Zudem haben wir von hier aus eine großartige Aussicht über die Stadt", erklärte Tommy.


Tommy Hilfiger - Frühjahr/Sommer 2023 - Womenswear - New York - © PixelFormula



Die Idee der Zusammenarbeit mit Quinn kam Tommy Hilfiger, als er Kylie Minogue bei den British Fashion Awards in einem Outfit des Designers sah. "Und ich dachte, das ist einfach unglaublich. Nun, in dieser Kollektion mit Hilfiger sehe ich viele Einflüsse von Malcolm McLaren und Vivienne Westwood ca. 1967!", erklärte Tommy.

Für seine Hauptkollektion ließ sich Tommy Hilfiger in seinem Archiv von den 90er-Jahren inspirieren und aktualisierte die Silhouette. Dabei griff er Andy Warhols legendäre 'Factory' kreativer Talente am New Yorker Union Square auf.

"Wir haben schon lange keine Oversized-Looks mehr gemacht, doch unsere Proportionen haben sich verändert. Sehr hohe Taillen und breite Hosenbeine und sehr groß", erklärte Tommy, während er riesige Rugyshirts, dunkelgrüne Mohair-Plaidpullis, Miniröcke mit riesigen Piratenstiefeln, grün-schwarze McArthur-Karo-Cardigans und Offiziers-Feldmäntel zeigte.


Tommy Hilfiger - Frühjahr/Sommer 2023 - Womenswear - New York - © PixelFormula



Ein neues Monogramm ist eine neue Identität für die Zukunft, wie Hilfiger in der virtuellen Welt mit einer Zusammenarbeit mit der Gaming-Plattform Roblox zeigte. Zu Beginn der Show wurde ein neues Videospiel gelauncht, in dem Hilfiger den Fans Kleider, NFTs und 'See Now Buy Now'-Entwürfe bieten kann.

"Junge Menschen wollen sofortige Befriedigung", betonte Hilfiger, und zeigte auf mögliche Bestseller. Als Beispiel hielt er einen neuen Cricket-Logopullover hoch, der 1983 für Michael Jackson entworfen und heute mit dem neuen Logo neu aufgelegt wurde. Aber auch eine Uni-Jacke mit aufgenähten Mohn- und Sonnenblumen aus Stoff.

Die gemeinsamen Entwürfe umfassen auch Wende-Daunenjacken, die in verschiedenen Ausfertigungen von einer riesigen Rapper-Gruppe an der Show getragen wurden. Doch die coolste Idee war das grafische Tommy Quinn-Logo, gesehen an einem lässigen Cowboy-Model mit Jeans und Jacke.

Um die jugendliche Verbindung aufrecht zu erhalten, zählte auch der 16-jährige Dylan McDean zu den Models. McDean ist der Sohn der berühmten britischen Designerin Tabitha Simmons.

Die Zusammenarbeit – die in den größten Hilfiger-Stores im Angebot steht – war ab Beginn der Show erhältlich.

Mit dem Auftakt zur Show brach auch der große Regen aus. Doch war die Veranstaltung so gewaltig, dass die Gäste sich dadurch kaum ablenken ließen.

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