Übersetzt von
Felicia Enderes
Veröffentlicht am
17.02.2020
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Tommy Hilfiger setzt seine Tournée in London fort

Übersetzt von
Felicia Enderes
Veröffentlicht am
17.02.2020

Tommy Hilfiger inszenierte am Sonntagabend die größte Show in London und nahm zwei riesige Vorratstanks in der Tate Modern in Beschlag, dem ehemaligen Kraftwerk, welches das meistbesuchte Museum für moderne Kunst in Großbritannien ist.


Tommy Hilfiger - Herbst/Winter 2020 - Womenswear - London - © PixelFormula


Damit wurde Hilfigers neueste See Now Buy Now Show – und seine vierte mit Lewis Hamilton – mit dem Namen TommyXLewis präsentiert, und tatsächlich war der größte Teil der Kollektion mit ihrem kombinierten L und H Logo in gotischer Schrift versehen.
 
Tommy hat sich zuvor mit Gigi Hadid und Zendaya für eine Reihe kreativer Kooperationen zusammengetan, die alle sehr erfolgreich waren. Insgesamt fast 10 Kollektionen, von denen die beiden besten Zendayas Blaxploitation-Entwürfe waren, die im Apollo Theater in Harlem präsentiert wurden, sowie Hamiltons Show mit Hilfiger in Shanghai.

Zuvor jedoch wirkten diese Kollektionen alle wie eine flotte Neuauflage der vielfältigen Hilfiger-Ikonographie, die von elegischen Jugendlichen und hippen Homeboys bis hin zu New-England-Rockern und Downtown-Teenies reicht.
 
Am Sonntagabend schien Hamilton jedoch die Macht in London zu übernehmen – zumindest in der ersten Hälfte der Show – und das Ergebnis fühlte sich eher wie ein Pastiche als ein Fashion Statement an.

Das größte Problem war, dass sich diese Show zu sehr auf Athleisure konzentrierte. Und das zu einem Zeitpunkt, an dem sich dieser Trend in Eile zu verflüchtigen scheint.
 
Auch ein Wechsel der Stylisten half nicht weiter, nicht einmal der Wechsel zu Katie Grand – ein enormes Talent, das unter anderem für Miuccia Prada und andere Designer sowie für ihr eigenes Magazin Love arbeitet und zu den Besten ihres Fachs zählt. Aber was hatte es für einen Sinn, ein Quintett von altgedienten Models wie Naomi Campbell einzuladen, die die Show mit einer gelben Hose und Jacke eröffnete, gefolgt von anderen wie Yasmin Le Bon, Jodie Kidd und Erin O'Connor, um sie in Kleidung zu stecken, die für ihre Nichten entworfen zu sein schien? Voluminöse Nylon-Jumpsuits in Zitronengelb, übergroße Jeansjacken und oversized T-Shirts sind nicht die idealen Looks für über 40-Jährige.


Tommy Hilfiger - Herbst/Winter 2020 - Womenswear - London - © PixelFormula


Zu den Highlights gehörten riesige Stars and Stripes-Parkas, große Kreidestreifen-Shorts und A-linienförmigen Cricket-Blazer. Darüber hinaus war das Casting inklusiv und ziemlich hervorragend, mit Models wie Winnie Harlow und Halima Aden und Lottie Moss, und in den Hauptrollen Rock-Royalty wie Lucas Jagger, James Turlington, Ella Richards, Sonny Ashcroft, Pixie Geldof und Georgia May Jagger.
 
Der beste Moment ging jedoch an Jasmine Sanders, das deutsch-amerikanische Model, das in South Carolina aufgewachsen ist. Wir werden noch viel von ihr hören. Darüber hinaus war die große Vielfalt an unterschiedlichen Körpergrößen und -typen ein mächtiger Ruf nach Inklusivität.
 
Kurz gesagt, eine weitere Show und eine weitere Kollektion, die sicherlich das Geschäft ankurbeln werden, obwohl sie nicht zur bemerkenswerte Legende von Tommy Hilfiger beitragen, einem Kleinstadtjungen aus dem Hinterland von New York, der – wenn die Trends anhalten – im Laufe dieses Jahrzehnts zur größten amerikanischen Designermarke weltweit werden könnte.

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