Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
17.01.2019
Lesedauer
2 Minuten
Herunterladen
Artikel herunterladen
Drucken
Textgröße

Valentino: Undercover und Birkenstock in einer großartigen Show

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
17.01.2019

Zwei Collaborations – eine im Bereich der Massen-, die andere mit Avantgardemode – führten als roter Faden durch die jüngste Valentino-Kollektion, die am Mittwochabend in Paris meisterhaft vorgeführt wurde.


Valentino - Herbst/Winter 2019 - Menswear - Paris - © PixelFormula


Kreativdirektor Pierpaolo Piccioli arbeitete parallel mit der berühmten Sandalenmarke Birkenstock und dem erfolgreichsten konzeptuellen Modedesigner aus Japan, Jun Takahashi von Undercover, zusammen. Aus den beiden Partnerschaften entstand eine glänzende Menswear-Kollektion.

Rund 500 Gäste versammelten sich in der Galerie Courbe, einem immer noch etwas heruntergekommenen Show Space im Pariser Grand Palais. Die Spannung war greifbar.

Mit Jun Takahashi schuf Piccioli ein großartiges Sammelsurium an Bildern, von Raketen und UFOs über REM und die Rockstars der 90er bis hin zu Beethoven – der auf beigefarbenen Mohair-Pullovern, Jacquard-Trenchcoats und auch im Soundtrack auftauchte.

In einem brillanten Mix gelang es dem Star-DJ Michel Gaubert, Beethovens 9. Sinfonie mit der zu Recht berühmt gewordenen Interpretation von David Bowies Space Oddity durch das Langley Schools Music Project zu vermischen.

Die Models trugen Hightech-Turnschuhe und Birkenstock-Sandalen, nach Möglichkeit in Tiefschwarz.

"Es ist toll, mit Valentino zusammenzuarbeiten. Es ist eines der größten Couture-Häuser überhaupt. Natürlich werden wir unsere Designs in ausgewählten Verkaufsstellen anbieten: In unseren Flagships, den größeren Valentino-Stores und online. Und ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als mit Valentino hier in Paris zu sein", freute sich der Birkenstock-Chef Oliver Reichert.

Im vergangenen Jahr verkaufte Birkenstock rund 30 Millionen Paar Schuhe für durchschnittlich knapp 100 Euro. Die Valentino-Sandalen werden in weniger als 20 Birkenstock-Läden für ca. 400 Euro angeboten. Das nennt man in der Modebranche "Narrowcasting".

"Für mich steht fest, dass Valentino als Couture-Marke mit ihrer Zeit gehen muss. Deshalb muss Valentino in erster Linie relevant sein. Schönheit kommt an zweiter Stelle. Deshalb wollte ich mit Birkenstock zusammenarbeiten, denn es handelt sich um die wohl universellste Marke der Welt. Wie ein Paar Jeans, schlicht und cool. Die Zusammenführung dieser Birkenstock-Universalität mit dem ultimativen Individualismus der Couture schafft ein Spannungsfeld, das Valentino auflädt", erklärte Piccioli.


Valentino - Herbst/Winter 2019 - Menswear - Paris - © PixelFormula


Die neue Kollektion war erstaunlich schwarz für den Designer, der für die luxuriösen Kreationen der Marke oft eher auf Blumenmuster setzt. Wollfilzmäntel, dunkelgrüne Outerwear und Quadrophenia-Mäntel, mit einem gewissen Undercover-Einschlag. Viele Entwürfe trugen im Rücken die Aufschrift VU.

"Die Regeln für die Menswear haben sich während mehrerer Jahrhunderte nur wenig verändert. Doch nun tut sich etwas. Die strengen Regeln werden gebrochen. Mein Ziel ist es nun, sicherzustellen, dass sich Maßkleidung und Streetwear in derselben Garderobe gut vertragen", so der gebürtige Römer Piccioli.

Weiter erklärte er, die Undercover-Designs seinen aus einer "persönlichen Freundschaft mit Jun" entstanden. "Wir arbeiteten eng zusammen und verwendeten dabei unsere eigene Bildwelt – vom Weltraumzeitalter bis zu Clockwork Orange. Das muss jetzt nicht rational erklärt werden, es fühlte sich einfach richtig an!".
 

Copyright © 2024 FashionNetwork.com Alle Rechte vorbehalten.