Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
13.12.2019
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Verlängerte Mailänder Modewoche verspricht ausgewogenes Programm

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
13.12.2019

Die Mailänder Männermodewoche erobert verlorenes Terrain zurück. Die seit mehreren Saisons schrumpfende Veranstaltung hatte insbesondere durch das Abspringen zahlreicher Marken auf andere Formate oder Städte zu kämpfen. In den vergangenen Monaten versuchte die lombardische Hauptstadt nun wichtige Marken davon zu überzeugen, zurückzukehren. Das Luxushaus Gucci, das seine Menswear während der Damenmodewoche zeigte, wie auch N°21 und Salvatore Ferragamo folgten dem Appell.


Gucci Menswear für die Sommersaison 2020 - © PixelFormula


Bei der Präsentation des Programms der Männermodewoche, die vom 10. bis 14. Januar stattfindet, freute sich der Präsident der italienischen Modekammer, Carlo Capasa über diesen Erfolg: "Die Marken zeigen ihre Menswear wieder mit spezifischen Menswear-Schauen und verzichten auf Co-ed-Formate. Denn die Menswear ist in vollem Boom", betonte er. Auch Iceberg kehrt nach drei Saisons in London nach Mailand zurück, wie auch das Label Miaoran, das den Laufstegen in der vergangenen Saison fernblieb. Weiter stehen Prada nach einem Abstecher nach Shanghai und MSGM nach der Feier zum 10. Jubiläum an der Pitti Uomo wieder auf dem Programm.

Der Mailänder Modewoche ist es gelungen, sich um einen halben Tag zu verlängern. In den vergangenen Saisons endete sie am Montagabend, nun erstreckt sich das Programm bis zur Mittagszeit am Dienstag, 14. Januar. Dabei steht ein Schwergewicht der Branche auf dem Verlängerungs-Programm. Denn Gucci kehrt nicht einfach nach Mailand zurück, sondern macht dies mit großem Trara, indem die Marke die Abschluss-Show organisiert. Erstmals steht an diesem Dienstag zudem Marco de Vincenzo mit seiner neuen Menswear-Linie auf dem Programm.

In Absprache mit dem British Fashion Council (BFC) gelang es den Veranstaltern zudem, den aufstrebenden Designstar Londons, den Avant-Garde-Designer Samuel Ross mit seinem Label A-Cold-Wall für eine Show am Montag, 13. Dezember, nach Mailand zu locken. Die dänische Streetwear-Marke Han Kjøbenhavn versuchte in den vergangenen Saisons mit einer Schau abseits des offiziellen Programms in Paris zu überzeugen. Zunächst setzte das Label auf Brillenmonturen, doch später erweiterte es sein Angebot um eine Bekleidungslinie mit skandinavischem Einschlag. Nun defiliert das 2008 von Jannik Wikkelsø Davidsen in Kopenhagen gegründete Label in Mailand.

Unter den Neuzugängern befindet sich auf der Liste der italienischen Modekammer auch der italienische Designer Fabio Quaranta, der bereits 2013 an der White in Mailand defilierte. Die für ihren schlichten Stil und hohen Tragekomfort bekannten Designs werden aus hochwertigen Stoffen gefertigt. Weiter könnte das Luxus-Streetwearlabel Reshake in Mailand zu sehen sein. Das 2013 in Shanghai gegründete Unternehmen, das sich im Besitz des chinesischen Moderiesen Mark Fairwhale befindet, verfügt in China bereits über mehr als 130 Stores und war im Februar im Rahmen der On|Off Presents-Plattform in London zu sehen.

Darüber hinaus könnten einige renommierte Marken Präsentationen in Mailand organisieren, so Stella McCartney und Alexander McQueen. Ach einige große Veranstaltungen wie das 25. Jubiläum von DSquared2 und die Sonderveranstaltungen von Michael Kors, Brunello Cucinelli und GQ stehen an.

Dennoch sieht sich die Mailänder Veranstaltung mit einer tiefgreifenden Wunde konfrontiert: Ganze 11 Marken fehlen auf dem am Dienstag veröffentlichten Programm, darunter das Haus Versace, das seine Menswear mit den Damenkollektionen zeigen wird und Pal Zileri, dessen Kreativdirektor Rocco Iannone zu Ferrari gewechselt hat und noch nicht ersetzt worden ist.
 

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