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Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
06.01.2023
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Vivienne Westwood: Erholung mit Umsatz- und Gewinnsprung

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
06.01.2023

Das Haus ​Vivienne Westwood hat seinen Jahresabschluss für 2021 (Stichtag: 31. Dezember 2021) hinterlegt. Durch den Tod seiner Gründerin wird dem Unternehmen dabei besondere Aufmerksamkeit zuteil.


Vivienne Westwood


Aus den beim britischen Handelsregisteramt Companies House eingereichten Unterlagen geht hervor, dass die Marke bei ihrem breiten Kundenstamm weiterhin sehr beliebt und der Umsatz "konstant" bleibt.

Das Unternehmen spürte die Auswirkungen der Pandemie im Berichtsjahr deutlich, wobei alle Läden in Großbritannien aufgrund der von der Regierung beschlossenen Lockdowns in den 12 Monaten zu verschiedenen Zeitpunkten geschlossen werden mussten. Dennoch konnte Vivienne Westwood den Umsatz von GBP 42,1 Millionen (EUR 47,6 Mio.) im Vorjahr auf GBP 66,2 Millionen (EUR 74,8 Mio.) verbessern. Der Rohgewinn nahm um 81 Prozent auf GBP 40,4 Millionen (EUR 45,7 Mio.) zu. Der Vorsteuergewinn kletterte von GBP 3,9 Millionen (EUR 4,4 Mio.) auf GBP 19,3 Millionen (EUR 21,8 Mio.) und auch der Überschuss vergrößerte sich von GBP 2,8 Millionen (EUR 3,1 Mio.) im Vorjahr auf GBP 15,2 Millionen (EUR 17,2 Mio.).

Mit der Wiedereröffnung der physischen Verkaufsstellen im Verlauf des Jahres sei der Umsatz um 56 Prozent gestiegen, während sich im Online-Handel ein Plus von 62 Prozent ergab. Weiter erzielte das Unternehmen einen starken Anstieg im Großhandel, mit einer Zunahme um 62 Prozent im Vergleich zu 2020.

Mit Blick auf die Margen stehe das Modehaus angesichts der angespannten Situation im breiteren Retail-Umfeld jedoch weiterhin unter Druck. Vivienne Westwood reagierte darauf durch preisliche Anpassungen, um die Bruttogewinnmarge zu verbessern. Diese Politik werde fortlaufend überprüft.

Das Unternehmen begann auch mit der Internalisierung des Onlinegeschäfts, die bis März des laufenden Jahres abgeschlossen sein soll. Dadurch sollten sich die Margen weiter verbessern. Zudem investiert das Haus in seine Website, den am schnellsten wachsenden Absatzkanal. Dadurch soll "die Brand Message besser übermittelt und die Kundenerfahrung verbessert werden".

Für die Zukunft lege das Unternehmen besonderen Wert darauf, die Qualität der Produkte zu verbessern und die Umweltbelastung durch die Geschäftstätigkeit so gering wie möglich zu halten. Nicht umsonst lautete das Motto der Gründerin: "Buy less, choose well, make it last” (s. Dt.: Weniger kaufen, gut wählen, nachhaltig sein).

In Westwoods anhaltendem Kampf gegen den Klimawandel diente die Marke als Sprachrohr, um das Bewusstsein für die Umweltauswirkungen von übermäßigem Konsum zu schärfen. Das Unternehmen lege den Fokus auch in Zukunft auf Stoffe und Komponenten mit möglichst geringen Umweltauswirkungen. Über 90 Prozent der verwendeten Baumwoll-Jerseygewebe werden heute aus Biogarn gefertigt. Vivienne Westwood ist zudem Mitglied der Canopy Style-Initiative und hat sich dazu verpflichtet, nur FSC-zertifizierte Viskose zu verwenden.

Darüber hinaus werden in den Verpackungen im Einzelhandel keinerlei Kunststoffe mehr verwendet. Zusätzlich zu weiteren Umweltschutz-Maßnahmen soll auch bei der Transportverpackung möglichst nur Altplastik verwendet werden.
Das Unternehmen veröffentlichte keine Prognosen für die Zukunft oder die neue Organisationsstruktur. Kurz bevor die Gründerin, Vivienne Westwood, im vergangenen Monat verstarb, wurde die Geschäftsleitung ihrem langjährigen Freund Jeff Banks übertragen.

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