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Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
30.09.2020
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Wachstumsschub im Onlinehandel beschert Boohoo glänzende Halbjahresergebnisse

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
30.09.2020

Die guten Nachrichten haben sich für Boohoo in den vergangenen Monaten geradezu überschlagen. Am Mittwoch veröffentlichte das Unternehmen seine Halbjahresergebnisse für den Zeitraum von März bis Ende August.

PrettyLittleThing


Die Zahlen zeugen von einem kerngesunden Unternehmen, das der Pandemie und allen damit verbundenen Ereignissen zu trotzen scheint.

Es war ein ungewöhnlicher Bericht – besonders im Vergleich zu Konkurrenzunternehmen: Der Umsatz von Boohoo verbesserte sich im ersten Halbjahr um ganze 45 Prozent auf GBP 816,5 Millionen (EUR 894,37 Mio.).

Das Bruttoergebnis nahm um 47 Prozent auf GBP 449,2 Millionen (EUR 492,2 Mio.) zu und die Marge stieg gar von 54,3 Prozent auf 55 Prozent. Das bereinigte EBITDA wurde um 48 Prozent auf GBP 89,8 Millionen (EUR 98,4 Mio.) gesteigert und der Vorsteuergewinn verzeichnete ein Plus von 51 Prozent auf GBP 68,1 Millionen (EUR 74,6 Mio.).

Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass dies in einer Zeit, in der die ganze Modebranche unter einer beispiellosen Konjunkturschwäche leidet, ungewöhnlich starke Ergebnisse sind.

Das Unternehmen berichtete von starkem Umsatzwachstum in allen Regionen und für alle Marken. In Großbritannien ergab sich ein Anstieg um 37 Prozent, im internationalen Markt um 55 Prozent und in den USA um 83 Prozent. Das bedeutet, dass Boohoo nun 47 Prozent des Gesamtumsatzes im Ausland erzielt, im Vorjahr waren es 44 Prozent.

Auch über die Neukundengewinnung (+34 Prozent) zeigte sich das Unternehmen erfreut. Besonders erfolgreich war es dabei im ersten Quartal, als die Auswirkungen der Pandemie das Konsumentenverhalten maßgeblich beeinflusste.

Boohoo legte eine robuste Bilanz vor, mit einem Net-Cash-Bestand von GBP 344,9 Millionen (EUR 378,2 Mio.) nach einer Aktienplatzierung von fast GBP 200 Millionen (EUR 219 Mio.) und einem gesunden operativen Cashflow von GBP 147,2 Millionen (EUR 161,5 Mio.). Durch diese Absicherung ist es Boohoo gelungen, während der Pandemie nicht auf staatliche Unterstützungsmaßnahmen zurückgreifen zu müssen.

NEUE MARKEN ERZIELEN GUTE LEISTUNG

Bei der genaueren Betrachtung der verschiedenen Konzernmarken sagte Boohoo, dass die drei im vorhergehenden Geschäftsjahr erworbenen Marken Miss Pap, Karen Miller und Coast "gut wachsen, eine solide Basis aufbauen und eine strahlende Zukunft versprechen". Infolge der Pandemie konnte der Konzern zudem die Label Oasis und Warehouse übernehmen, die aufgrund der Ladenschließungen schon früh zahlungsunfähig wurden. Ab Ende Juli nahmen diese die Geschäftstätigkeit über neue Websites wieder auf und Boohoo zeigt sich "enthusiastisch über das Potenzial dieser neuen Marken, die unsere erfolgreiche und umfassende Multi-Brand-Plattform ergänzen".

Die Leistungen des etablierten Markentrios Boohoo, PrettyLittleThing und Nasty Gal wurden nicht einzeln ausgewiesen, doch gestützt auf die bereits erwähnten Zahlen ist anzunehmen, dass sie erneut überdurchschnittlich gut abgeschnitten haben.

Der Onlinehändler erklärte, er rechne bis zum Ende des Geschäftsjahrs (Ende Februar 2021) mit einem Umsatzwachstum zwischen 28 und 32 Prozent, was die bisherige Prognose von 25 Prozent übertrifft. Das Unternehmen sei gut in die zweite Jahreshälfte gestartet, "mit einer positiven Dynamik, die auch im September nicht abriss". Booboo plane jedoch weiterhin "für eine Phase wirtschaftlicher Unsicherheit, einschließlich allfälliger Rückgänge bei den Konsumausgaben".

Der Konzern rechnet für das zweite Halbjahr auch mit höheren Marketing-Ausgaben. Der Investitionsaufwand dürfte die ursprünglich geplanten Werte aufgrund von zusätzlichen Investitionen im Bereich Automatisierung und Gesamtwachstum um GBP 80 bis 100 Millionen (EUR 88 bis 110 Mio.) übersteigen.

CEO John Lyttle erklärte: "Unser Unternehmen hat in den vergangenen Monaten, wie viele andere auch, einige seiner anspruchsvollsten Zeiten erlebt. Viele Herausforderungen liegen aufgrund der von der Pandemie verursachten Unsicherheiten noch vor uns. Ungeachtet dieser Herausforderungen gibt es jedoch viele positive Aspekte in unserer Geschäftstätigkeit im ersten Halbjahr. Die Belastbarkeit unseres Geschäftsmodells hat es uns ermöglicht, unser Geschäft erfolgreich weiterzuentwickeln".

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