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Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
07.09.2018
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Wolford: Quartalsumsatz leidet unter Hitze und modischen Fehltritten

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
07.09.2018

Der Umsatz von Wolford setzt seine Talfahrt fort, für das erste Quartal des Geschäftsjahrs berichtete das Unternehmen am Freitag von einem Rückgang um 14 Prozent auf EUR 25,01 Millionen. Währungsbereinigt ergab sich mit einem Minus von 12,2 Prozent ein nur geringfügig besseres Bild.

Wolford


Es gab jedoch auch Hoffnungszeichen. Die Premiummarke für Strumpfbekleidung erklärte, das laufende Kostensenkungsprogramm habe trotz höherer Marketingkosten zu einem effektiven Anstieg des operativen Ergebnisses (auf EBIT-Grundlage) geführt.

Unter dem Strich bleibt das Unternehmen jedoch in den roten Zahlen. In den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahrs (2018/19) ergab sich beim EBIT ein Verlust von EUR 7 Millionen, im Vergleich zu EUR 7,22 Millionen in der Vergleichssaison im Vorjahr. Nach Steuern fällt der Verlust mit EUR 7,56 Millionen im Vergleich zu EUR 6,91 Millionen im Vorjahr noch deutlicher aus.

MODISCHE FEHLTRITTE

Die größte Schwierigkeit scheint für Wolford nicht zuletzt die Tatsache zu sein, dass es sich um eine Marke handelt, "die hauptsächlich für Beinbekleidung steht". Somit litt das Unternehmen besonders stark an der Hitzewelle der vergangenen Monate. Doch räumte Wolford auch modische Fehltritte ein: "Die diesjährige Sommerkollektion weckte weniger Interesse als aufgrund der monatelang freistehenden Stelle des Kreativdesigners ohnehin schon erwartet".

Das Unternehmen hat schon seit geraumer Zeit mit schwachen Umsatzzahlen zu kämpfen. Dennoch gibt sich die Marke zuversichtlich. Im Juli wurde etwa eine Kapitalerhöhung um EUR 22 Millionen durchgeführt. Dadurch verbesserte sich die Eigenkapitalquote deutlich von 29 Prozent im Vorjahr auf 39 Prozent. Mit der Rückzahlung von Krediten konnte außerdem die Nettoverschuldung um 46 Prozent reduziert werden, von EUR 37,9 Millionen auf EUR 20,56 Millionen.

Weiter berichtete Wolford von einem "wichtigen Meilenstein in der globalen Marktpräsenz mit einem neuen Retail Display Schaufensterkonzept". Dieses wurde im August in rund 120 Stores eingeführt. Auf mehreren Bildschirmen werden in den Schaufenstern Informationen zur jeweiligen Saison gegeben und Imagefilme über Wolford abgespielt. Dazu passend werden die entsprechenden Produkte aus der Kollektion angezeigt.

Die Reaktionen darauf seien "sehr ermutigend" gewesen, insbesondere haben sich viele jüngere Konsumenten nach dem Ansehen der Videos zu einem Besuch in den Läden verleiten lassen. Im August stieg der Umsatz des auf diese Weise beworbenen Kleids "Fatal" im Vergleich zum Vorjahr um rund 75 Prozent.

FOKUS ASIEN

Das Unternehmen setzt seine Expansion nach Asien weiter fort, die Umsatzentwicklung gehe dabei "in die richtige Richtung". Im ersten Quartal schlägt sich dies in einem Anstieg um 13 Prozent nieder. Zurzeit arbeitet Wolford an einer Marketingstrategie für China, die Geschäftsbeziehungen zu chinesischen Business-Partnern werden " sowohl im Online- als auch im Ladengeschäft stark ausgebaut".

Ob sich das Unternehmen davon bessere Umsatzergebnisse erhofft, ist unklar. Laut Wolford beeinträchtige das Ergebnis des "traditionell schwachen" ersten Viertels "den entscheidenden Faktor in der Bestimmung der Leistungskraft des Unternehmens im restlichen Geschäftsjahr nicht". Das bedeutet, dass die Geschäftsleitung für das laufende Geschäftsjahr mit einem positiven operativen Ergebnis (EBIT) rechnet, "insbesondere durch den positiven Einfluss des Umstrukturierungs-Prozesses". Es gilt nun, abzuwarten und der weiteren Entwicklung zu harren, denn die Erholung des Unternehmens scheint auf sich warten zu lassen.

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