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Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
23.07.2019
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Wolford: Nach roten Zahlen zeichnet sich eine Stabilisierung ab

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
23.07.2019

Aus dem am Dienstag vorgelegten Jahresabschluss von Wolford geht eine Verbesserung hervor, obwohl der Bregenzer Hersteller hochwertiger Strümpfe und Wäsche noch nicht ganz über den Berg ist. Im vergangenen Geschäftsjahr (Stichtag: Ende April) verbesserten sich die Verluste "leicht", obwohl das Unternehmen in dieser Zeit mehr Geld für Investitionen aufgewendet und weniger Einnahmen erzielt hat. Es habe die "Basis für zukünftiges Wachstum" gelegt.


Wolford



Dazu zählt der Launch neuer Produktlinien, wie unter anderem eine Athleisure-Kollektion, die im Herbst auf den Markt gebracht wird. Ein weiterer Fokus gilt dem chinesischen Markt und dem neuen Markenimage.

Die an der Wiener Börse notierte Wolford AG veröffentlichte einen Umsatz in Höhe von EUR 137,22 Millionen, der um 8 % unter dem Vergleichswert des Vorjahres lag. Das Unternehmen leide wie der stationäre Einzelhandel weltweit "unter einem tiefgreifenden Strukturwandel und nachlassendem Wachstum in den westeuropäischen Modemärkten".

Doch dank "der nachhaltigen Wirkung des bisherigen Restrukturierungsprogramms" habe das Unternehmen "den Umsatzverlust in Höhe von EUR 11,85 Millionen komplett kompensieren" können.

Das operative Ergebnis (EBIT) verbesserte sich leicht von EUR 9,22 Millionen im Vorjahr auf EUR 8,98 Millionen. Das Ergebnis nach Steuern stieg sich ebenfalls leicht von EUR -11,53 Millionen auf EUR 11,10 Millionen.

Der Erfolg bei der Restrukturierung habe sich "vor allem bei den Personalkosten" gezeigt. Diese verringerten sich um fast EUR 15 Millionen auf etwas mehr als EUR 60 Millionen.

Das Unternehmen führte weiter an, dass die Finanzstruktur viel ausgeglichener sei als im Vorjahr, nicht zuletzt durch die erfolgreiche Kapitalerhöhung. Die Weichen für ein "profitables Wachstum" seien gestellt. Der Konzern ergänzte, dass das soeben beendete Geschäftsjahr eine Möglichkeit bot, "wichtige Grundlagen zur Stabilisierung des Umsatzes" zu schaffen.

Dabei war auch die kreative Arbeit des Unternehmens ein wichtiger Schritt. Seit August 2018 hat Wolford europaweit ein neues Schaufensterkonzept umgesetzt und eine komplett neue Bildsprache eingeführt, die vor allem auch jüngere Zielgruppen anspricht.

Das neue Shopkonzept wurde zu Beginn des Jahres in Amsterdam und Paris vorgestellt und soll – beginnend an drei Standorten in Asien – in Kürze auch schrittweise an anderen Standorten umgesetzt werden.

Wolford sprach weiter davon, dass die neue Kollektion "neue Impulse" setze. Wie bereits erwähnt launcht der Konzern im September mit ATH_W erstmals eine sportliche Athleisure-Kollektion, die laut Unternehmen "bereits beim Fachpublikum auf positive Resonanz stieß".
 
Zudem wurde die Sales-Organisation optimiert, sodass "die Vertriebsaktivitäten mit einer erweiterten Vertriebsmannschaft von der Modemetropole Mailand aus gesteuert" werden können.

Und die Expansion in China? Im vergangenen Jahr begann das Unternehmen eine Zusammenarbeit mit FFBM (Fosun Fashion Brand Management) um das Wachstum in China zu steuern. Angesichts der Tatsache, dass chinesische Kunden in den kommenden Jahren die Hälfte aller Luxusgüterkonsumenten ausmachen werden, hegt Wolford diesbezüglich große Hoffnungen.

Mittelfristig soll der in China erzielte Umsatzanteil von Wolford vergleichbar sein mit dem der bisherigen Kernmärkte USA und Deutschland, wo Wolford eigenen Angaben zufolge bisher 20 % bzw. 15 % der Umsatzerlöse erzielt.

Dies wird sich jedoch nicht umgehend in den Ergebnissen des Unternehmens niederschlagen. Wolford plane erst für das Geschäftsjahr 2020/21 wieder mit einem positiven operativen Ergebnis, wie das Unternehmen am Dienstag erklärte.

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