Von
Fabeau
Veröffentlicht am
25.09.2014
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Wormland: Selbstbewusst in der Mall of Berlin

Von
Fabeau
Veröffentlicht am
25.09.2014


Was zählt ist Modegrad, nicht Marke



Mit den Dandys: Mirco Larsen, Dirk, Koeberle, Carl Jakob Haupt, Oliver Beuthien und David Kurt Karl Roth


Fashion Upgrade mit Diesel Black Gold und Marc Jacobs


Echte Typen als Verkäufer


Das Wormland Team von Berlin
Gestern feierte Wormland das Pre-Opening seines neuen Berliner Stores. Mit 2.000 Quadratmetern Fläche, verteilt auf drei Etagen, gehört der Menswear-Spezialist zu den größten Mietern in der Mall of Berlin. HGHI-Investor Harald Huth hatte das Konzept in Oberhausen gesehen und wollte es unbedingt in seinem neuen Einkaufszentrum haben. Zurecht - denn so etwas wie Wormland hat Berlin noch gefehlt.Wormland kann im Bereich Menswear durchaus als Fashion-Vorreiter gesehen werden. Das Unternehmen arbeitet eng mit Bloggern wie denen von Dandy Diary zusammen, hat ein eigenes Musiklabel und versucht immer dicht am Puls der Zeit zu sein. Ein Szenekenner sozusagen. Das spiegelt sich auch im neuen Store wieder: In loftartigem Industriedesign mit Hausfassaden-Optik und puristischem Schwarzstahl (Design von Blocher Blocher Partner) werden angesagte Brands wie Tiger of Sweden, Drykorn, Belstaff oder Diesel präsentiert. Der Anteil an Casualwear und Contemporary Fashion ist groß. Die oberste Etage ist Formalwear vorbehalten. Die steht unternehmensweit für rund 40-45% des Umsatzes, aber eigentlich kann man das gar nicht mehr so genau abgrenzen, was Formal ist und wo es Contemporary wird, sagt Marketingchef Dirk Koeberle. Dass Wormland momentan ein generelles Uptrading mit Marken wie Pierre Balmain, PRPS oder Karl Lagerfeld vornimmt, sieht man auch in Berlin: Zum Mantel von Diesel Black Gold könnten gut die Boots von Marc Jacobs passen. In der nächsten Saison sollen noch Kenzo und Versus ins Sortiment dazu kommen. All das entspricht der Unternehmensphilosophie, die CEO Oliver Beuthin verfolgt: Verkauft wird ein Image, keine Klamotte. „Wir gehen nach Modegrad, nicht nach Marken“, fasst es Koeberle zusammen.

Mode für echte Kerle

Der Wormland-Kunde kennt seinen Stil, ist modeinteressiert und alterslos - wie der aktuelle Markenbotschafter Tony Ward. Dem sieht man seine 52 auch nicht an. Ein echter Typ - genauso wie die Wormland Verkäufer, von denen fast die Hälfte Frauen sind. Bei der Auswahl der Mitarbeiter habe man darauf geachtet, Leute zu nehmen, die ihren eigenen Stil haben und sich in der Szene auskennen, verrät Koeberle. Gecastet wurden keine „Pulli-Falter“, sondern echte Berater, die wissen, wie man was trägt. Für Wormland ist gute Beratung neben dem ausgesuchten Sortiment das A&O - dementsprechend investiert das Unternehmen auch viel in Mitarbeiterschulungen. Investiert wird auch in die Marke selbst - mit effektvollen Schaufenstern, einem modernen Onlineauftritt, ausgewählter Nachwuchsförderung (weil das schon Gründer Theo Wormland für wichtig hielt) und dem engen Draht zu Kunst und Musik. Für das Brand Management wird sich zukünftig übrigens ein nicht ganz Unbekannter der Branche auszeichnen: Andrè Myburgh wird Wormlands Image weiter stärken.

Unerschrocken vor der Konkurrenz

Für Wormland ist der Store in der Mall of Berlin wegen des ausgesuchten Markenumfelds „optimal“. Angst vor Konkurrenz gibt es nicht, auch wenn nebendran viele Menswear-Monolabel-Stores sind. „Da sind wir selbstbewusst. Dieses Sortiment mit dem Modegrad - das können sowieso nur wir“, so Koeberle. Auch die Nähe zu den Vertikalen wie Zara und H&M nimmt er gelassen: „Die Gefahr, dass Kunden abwandern, weil es anderswo billiger ist, gab es schon immer.“ Er glaubt, dass die Vertikalisierung eher beflügelt, denn durch den Druck mussten auch die Marken schneller werden: „Endlich nicht nur vier Kollektionen im Jahr. Das machte doch keinen Spaß“, lacht er.
Für Wormland ist es nicht das erste Mal in Berlin. Obwohl - eigentlich schon, denn der Theo Store in den Spandauer Arcaden, den es vor über einem Jahrzehnt mal gab, war wohl eher dem Einzuggebiet Brandenburger Umland zugeordnet. Weitere Eröffnungen plant das Hannoveraner Unternehmen, dass momentan 15 Filialen an elf Standorten betreibt, momentan nicht, aber sicher „gibt es noch Standorte, die interessant sein könnten“.


Übrigens: fabeau verlost ein T-Shirt von Karl Lagerfeld, dass es exklusiv nur bei Wormland gibt. Einfach eine Mail mit dem Betreff "King Karl" an [email protected] senden.

Fotos: Wormland / DW

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