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08.06.2022
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Zara-Mutter Inditex profitiert von Preiserhöhungen

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08.06.2022

Der Moderiese Inditex hat sich zu Jahresbeginn auch dank höherer Preise deutlich erholen können. Gemessen an den Herstellungs- und Beschaffungskosten lag die Profitabilität im ersten Geschäftsquartal (bis Ende April) so hoch wie seit zehn Jahren nicht, wie die Spanier am Mittwoch mitteilten. Zum Unternehmen gehören neben der Modekette Zara auch Marken wie Massimo Dutti, Pull&Bear oder Bershka. Der Umsatz des Hennes & Mauritz -Konkurrenten zog überraschend kräftig an, bei weniger stark steigenden Kosten machte Inditex deutlich mehr Gewinn. Die im EuroStoxx 50 notierte Aktie legte in Madrid deutlich zu.

Reuters


Das Papier gewann am Vormittag 4,8 Prozent auf 23,29 Euro und lag damit in der Spitzengruppe des Eurozonen-Leitindex. Im Sog der Spanier konnten auch andere Modetitel in Europa profitieren. Mit dem Plus setzte die Aktie ihre jüngst begonnene Erholung fort. Seit November befand sich der Kurs bis weit in den Mai hinein auf absteigendem Ast, von Kursen komfortabel über 30 Euro ging es hinab bis auf teilweise unter 19 Euro im Frühjahr. Derzeit ist Inditex an der Börse mit knapp 73 Milliarden Euro so hoch bewertet wie etwa Mercedes-Benz. Gut 59 Prozent der Stimmrechte werden Unternehmensgründer Amancio Ortega Gaona zugerechnet.

Im ersten Geschäftsquartal (bis Ende April) schwoll der Umsatz von Inditex um 36 Prozent auf 6,74 Milliarden Euro an, was auch an den Corona-Einschränkungen aus der Vorjahresperiode lag. In den Läden schlugen die Käufer wieder stärker zu, dagegen fielen die Online-Verkäufe gegenüber dem starken Vorjahr etwas ab.

Angetrieben wurden die Geschäfte aber auch von Preiserhöhungen, womit Inditex gestiegene Kosten weitergab. Die Bruttomarge legte von 59,9 auf 60,1 Prozent zu. Das war der höchste Wert seit zehn Jahren. Das Maß gibt an, wie viel vom Verkaufspreis nach Herstellungs- und Beschaffungskosten übrig bleibt.

Auch in den ersten Wochen des laufenden Quartals lief es weiter besser. Die Frühlings- und Sommerkollektionen kämen sehr gut an, hieß es. Von Anfang Mai bis zum 5. Juni seien die Erlöse währungsbereinigt um 17 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert gestiegen.

Derzeit seien noch vier Läden in China vorübergehend geschlossen. 67 Shops waren in der Volksrepublik im ersten Quartal von Lockdowns betroffen. Insgesamt betrieb das Unternehmen zum Ende des Dreimonatszeitraums 6423 Läden weltweit.

Auch beim Gewinn legte Inditex deutlich zu. Vor Zinsen und Steuern stand in den Monaten Februar bis April ein Wert von 1,03 Milliarden Euro zu Buche, 82 Prozent mehr als vor einem Jahr. Für die zwischenzeitliche Einstellung der Geschäfte in Russland und der Ukraine verbuchte Inditex dabei eine Belastung in Höhe von 216 Millionen Euro. Unter dem Strich machte Inditex 760 Millionen Euro Gewinn, ebenfalls rund vier Fünftel mehr als ein Jahr zuvor.
 

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