Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
18.10.2017
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Helmut Lang ernennt Mark Howard Thomas zum Kreativdirektor Menswear

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
18.10.2017

Das Modehaus Helmut Lang hat einen neuen Kreativdirektor für seine Menswear: Der erfahrene Designer Mark Howard Thomas trat seine neue Stelle am Montagmorgen an. Zuvor arbeitete der 41-Jährige von Paris aus für das Londoner Mode-Label Joseph, für das er mehrere international ausgezeichnete Kollektionen entwarf.

Mark Howard Thomas, neuer Kreativdirektor Menswear bei Helmut Lang - DR

 
Bereits am vergangenen Wochenende veröffentlichte der Designer ein Selbstporträt auf Instagram unter dem Titel "Calling Time on Paris", in dem er sich von seinem bisherigen Wohnort verabschiedete. In seiner neuen Funktion berichtet er direkt an Andrew Rosen, den CEO von Helmut Lang. Dieser überwachte bereits die Übernahme von Helmut Lang vor zehn Jahren.

"Mark hat großes Talent, ein riesiges Talent sogar. Seine Fähigkeiten passen sehr gut zu unserer Marke. Wir freuen uns sehr, ihn in unserem Team zu haben", erklärte Andrew Rosen auf Anfrage von FashionNetwork.com.

Der CEO fügte hinzu, dass die Herbstkollektion 2018 die erste unter der Federführung von Mark Howard Thomas sein wird. Sie wird im Januar an der Herrenmodewoche in New York präsentiert.

Der Designer absolvierte ein Master-Studium an der renommierten Design-Schule Central St. Martins und begann seine Karriere in Mailand bei Neil Barrett. Hier machte er sich einen Namen, indem er die Quintessenz von Barrets Designs – innovatives Schneiderhandwerk gemischt mit Hipster-Straßenmode – zu aussagekräftigen Looks verarbeitete, die sowohl in den Läden als auch bei den Kritikern gut ankamen.

Daraufhin wechselte Mark Howard Thomas zu Givenchy, unter Riccardo Tisci. Auch hier beeindruckte er mit seiner Fähigkeit, den Stil einer Marke zu interpretieren – bei Givenchy eine Mischung aus aktiver Sportswear und Gothic-Fantasie. Damit ließ er eine weitere Qualität erkennen: Seine Einfühlsamkeit, die es ihm ermöglicht, die DNS eines Modehauses zu verstehen und zu respektieren, sie aber dennoch weiterzuentwickeln. Im Anschluss zog er nach London, wo er zum Menswear Director von Joseph ernannt wurde. Hier zeigte sich bereits in seiner Wahl komplexer Stoffe – wie Stone- und Enzymwash-Stoffe – ab, dass er perfekt zu Helmut Lang passen könnte. Der legendäre österreichische Designer und Gründer des Labels war für seine Kunst bekannt, mit unüblichen Stoffen zu arbeiten.

Mit seinem Umzug nach New York hatte Mark Howard Thomas nun in allen vier Modehauptstädten der Welt wichtige Führungspositionen in Modehäusern inne. Das ist sogar im heutigen Zeitalter besonders mobiler Modetalente eine Seltenheit.

Der Österreicher Helmut Lang gründete sein Label 1977 in Wien. Ab 1986 organisierte er Modenschauen in Paris mit sofortigem Erfolg bei den Kritikern. Seine Modelle wurden für ihre stilgenauen Schnitte und den subversiven Einsatz von High-Tech-Stoffen bewundert. Ende der 1990er-Jahre zog es Lang nach New York, wo er den internationalen Modekalender revolutionierte, indem er seine Schauen vor den europäischen Saisons veranstaltete. Dadurch zwang er die amerikanischen Designer, es ihm gleichzutun. Diese Ordnung wurde bis heute beibehalten. Lang verkaufte sein Unternehmen 1999 an die Prada Group und verließ das Modehaus, als er sich 2004 mit dem Konzernchef Patrizio Bertelli zerstritt. Zwei Jahre später übernahm Link Theory Holdings das Label und setzte Michael und Nicole Colovos als Kreativ-Designer ein. Sie blieben dem Unternehmen acht Jahre lang treu. Lang hat sich ganz aus dem Unternehmen verabschiedet und lebt und arbeitet als Künstler in Long Island.

Im Frühling wurde Isabella Burley zur Editor in Residence ernannt. Ihre erste Maßnahme in dieser Funktion war eine Kollaboration mit dem Designer von Hood By Air, Shayne Oliver. Die daraus entstandene Kollektion wurde im September in New York gezeigt und erhielt gemischte Kritiken. Andrew Rosen erklärte, die Zusammenarbeit mit Oliver sei ein "einmaliges Projekt" gewesen.

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